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Wald der Zukunft – Mit euch pflanzen wir klimaresistent

Aktualisiert: 6. Dez. 2021

Wir stehen auf einem bewaldeten Hügel und schauen uns um. Vertrocknet stehen die Bäume da. Ohne Nadeln und ohne Rinde. Der Wald ist in einem katastrophalen Zustand. Sofort wird klar, welche Schäden entstanden sind. Ein bisschen weiter unterhalb von uns wird am Wald der Zukunft gearbeitet.


"Wir haben trockene Jahre gehabt. Dadurch konnten die Fichten, die flache Wurzeln haben, kein Wasser aufnehmen", erzählt uns Elmar Gilsbach. Gilsbach ist studierter Forstingenieur und betreibt oberhalb von Oberkirchen im Sauerland ein Forstpflanzen-Geschäft. Hier stehen Hunderttausend kleine Setzlinge, die nur darauf warten, gepflanzt zu werden und die abgestorbenen Vorgänger zu ersetzen.






Aus seiner Forstpflanzen-Schule stammen die Setzlinge, mit denen wir mit dem Projekt "Wald2021" unseren Wald aufforsten möchten.



Nicht alleine der Borkenkäfer ist das Problem


Nach Jahren der Trockenheit konnten die meisten Bäume den äußeren Umständen nicht mehr standhalten. "Harz ist ein Abwehrstoff des Baums. Aber das kann der nicht mehr produzieren. Weil er keine Feuchtigkeit im Boden hat, die Wurzel ist teilweise abgestorben und der Baum kann kein Harz produzieren." Schließlich besorge der Borkenkäfer dem Baum den Rest.


So ein Borkenkäfer-Pärchen sei fleißig, meint der Forstingenieur. "Das macht in der Saison 250.000 Nachkommen." Eine kränkelnde Fichte riechen die Käfer sofort.


Gilsbach führt uns über sein Gelände. Die Sonne geht langsam unter. Nahezu pausenlos erzählt er weiter. Jeder Satz scheint Hand und Fuß zu haben. Der Forstingenieur ist in seinem Element.


Und so erfahren wir, dass sich das nächste Problem ergibt, sobald die ersten Bäume absterben: Die Fichte ist eine Halbschatten-Pflanze. "Wenn kaputte Bäume nun entnommen werden, dann haben wir eine Umstellung", so Gilsbach. Die Bäume bekommen mehr Licht ab und damit kommen sie nicht zurecht. Ein Ergebnis sind die mittlerweile typischen Landstriche aus braunfarbigen, verdorrten Nadelbäumen. Durch das Absterben der Bäume entstehen außerdem Löcher. Die eigentlich in sich geschlossenen Baumbestände werden angreifbar für den Wind.


"Dadurch hat man einen Hebeeffekt, der Baum wackelt und die Wurzeln reißen ab. Das macht es immer schlimmer", resümiert Gilsbach. Er ist sich sicher: Im Sauerland werde bald keine Fichte mehr stehen."


"Die Fichte ist der Brotbaum. Wir alle haben davon gelebt. Nach dem Krieg hätten wir ohne das Holz den Wiederaufbau nicht geschafft, die Reparationszahlungen nicht leisten können. Dass wir Fichten angepflanzt haben, kam aus der Not heraus. Wir brauchten Wirtschaftswachstum. Und das merkt man jetzt auch: Das Holz geht nach China, Amerika, überallhin." Elmar Gilsbach, Dipl. Forsting.

Nicht nur die Fichten bekommen durch den Wandel des Klimas Probleme: "Die ganzen Buchen haben kein Laub mehr und das sind die nächsten Bäume, die sich verabschieden", so Gilsbach.


Das Problem der Buche ist weniger der Borkenkäfer. Sie verträgt das wechselhafte Wetter nicht. So zum Beispiel die durch den Klimawandel hervorgerufenen und lange anhaltenden Wetterlagen. Gilsbach: "Somit wird sich der Fichten und Buchenwald ganz verabschieden. Das ist ein Riesenproblem."


Doch wir fragen uns: Was ist die Lösung? Gilsbach spricht von einem "stabilen Wald aus mehreren Baumarten." Dazu gehören Bäume, deren Wurzelsysteme besser ausgerüstet sind als das der Fichte. Diese haben auch dickere Rinden. So wie die Lärche, die Küstentanne, die Douglasie. "Die kommen schon aus einer Gegend, in der es weniger Niederschlag gibt und die werden damit fertig", meint Gilsbach. So wachse die Douglasie mit nur 600mm Niederschlag im Jahr.


"Das ist das Ziel, einen Wald aufzubauen, mit dem wir CO2 speichern können. Und das wir Materialien haben, die wir alle zum Leben und Bauen brauchen. Und es kann nicht sein, dass wir das Holz aus Indonesien oder Brasilien holen - was haben wir dann für eine Ökobilanz?" Elmar Gilsbach, Dipl. Forsting.


Auf der Forstplanzenplantage stehen die verschiedenen Baumarten getrennt voneinander in endlos vielen Reihen. Einzelne Pflanzen können wir kaum ausmachen. So eng stehen sie aneinander.



Wie sieht der Wald der Zukunft aus?


Auch im Wald dürfen die verschiedenen Baumart nicht beliebig gemischt werden.

"Wenn ich eine Douglasie und eine Tanne zusammenbringe, dann wächst die Douglasie hoch, macht alles dicht und die Tanne kommt nie wieder. Das ist weggeworfenes Geld. Man muss Gruppen-, Horstweise oder kleinflächig mischen", erklärt uns der Forst-Experte.


Er ziehe klimaresistente Baumarten an. "Bei den Nadelbäumen ist das die Douglasie, Küstentanne, Weißtanne und Lärche. Das sind die Hauptwirtschaftsbaumarten, die man braucht. Von den Laubbäumen ziehe ich an: Traubeneiche, Stieleiche, Elsbeere, Mehlbeere, Maronen, Roteiche, Erle."





Das Spektrum der Bäume habe sich unglaublich reduziert – auf ein paar Bäume, die klimaresistenter sind, eine ordentliche Wurzelausbildung haben und ein bisschen in der Sonne stehen können. Den abgestorbenen Wald sich selbst überlassen? Davon hält der Experte nicht viel: "Das ist auch nicht der richtige Weg. Wenn man nicht aufforstet, dann kommt Buschwerk."


Unsere Runde über das Forstpflanzen-Gelände ist so gut wie beendet. Gilsbach hält einen Setzling in der Hand und zeigt auf einen kleinen Ast. Seine Setzlinge seien alle zertifiziert. "Ich kann anhand der Nadeln nachweisen, wo die Bäume herkommen. Ich könnte ja auch in Frankreich einkaufen. Irgendwas, was hier nicht hinpasst und den Leuten verkaufen. Das, was ich anbiete, ist den klimatischen Verhältnissen und der Umwelt gut vertraut."


Mit der Hilfe und Expertise von Elmer Gilsbach werden wir in Zukunft unsere Mission "Wald2021" vorantreiben und gemeinsam mit euch unseren Wald wieder aufforsten.

Hier geht's zu unser Mission: https://www.wald2021shop.de/unsere-mission


Unsere ersten Setzlinge wurden bereits gepflanzt. Darum soll es in unserem nächsten Blogbeitrag gehen! :)

Wir freuen uns, wenn ihr unserer Mission folgt. Über die Fortschritte halten wir euch auf unserer Homepage und bei Facebook (www.facebook.com/Wald2021.Parfum) sowie Instagram (https://instagram.com/wald2021.parfum?utm_medium=copy_link) auf dem Laufenden.



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